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Donnerstag, 11. April 2013

Ostern von Trier nach Straßburg

Frau Vera "Lehmann" und ich sind mit dem ADFC vom Montag, 1.4. bis Samstag, den 6.4., mit dem Fahrrad von der alten Bischofsstadt Trier zur alten Bischhofsstadt Straßburg geradelt.

Es war kalt. Morgens manchmal noch Frost. Wenn wir Glück hatten, kam die Sonne heraus und die Temperaturen stiegen auf 10 Grad. Aber immer kalter Wind, natürlich von vorne (aus Südost). Darunter litt die Tour ein wenig. Ein sehr schöne Strecke entlang der Mosel, der Saar, des Saarkanals und des Rhein-Marne-Kanals. Gerne noch mal, aber eine Oster-Tour stellt man sich doch anders vor. Die Gruppe war etwas schwierig. Ältere, bissige Frauen dominierten und machten dem sehr netten Gruppenleiter Christian das Leben nicht einfach. Im Laufe der Tour hat sich das aber gegeben und zum Schluß war es ganz harmonisch.



1. Tag Trier-Saarburg, 30 km, Stadtführung Trier



Die Hohe Domkirche St. Peter zu Trier ist die älteste Bischofskirche Deutschlands und die Mutterkirche des Bistums Trier. Ein gewaltiger Bau. Start unserer Tour.


Von Trier nach Saarburg, entlang der Saar


Blick von unserem Hotel in Saarburg direkt am Markt


Hotel am Markt, gerade angekommen. Gutes Essen!




2. Tag Saarburg - Saarlouis, 65 km



Auf dem Saar-Radweg fuhren wir weiter zum Wahrzeichen des Saarlandes, der Saarschleife. Mühsamer Aufstieg, gerade da war es mal ziemlich warm.


Uff, uff, geschafft.



Der Aufstieg hat sich gelohnt, wunderbarer Blick auf die Saarschleife.





3. Tag Saarlouis - Saarbrücken, 25 km

Die Völklinger Hütte ist heute Weltkulturerbe. Wenn man mal da ist, unbedingt anschauen. Ein Monument des Industriezeitalters. Hier arbeiteten 17.000 Menschen.

Zur Erzeugung von Stahl braucht man Eisenerz, Kohle (deshalb die Kanäle ins Kohlegebiet von Lothringen) und Luft. Hier sieht man gewaltige Windemaschinen, die ständig 24 Stunden, 7 Tage die Woche, das ganze Jahr heiße Luft erzeugten und in die 6 Hochöfen bliesen.

Kohleförderband. Loren wurden auf einer Schräge nach oben befördert.




Die 6 Hochöfen, seinerzeit die modernsten der Welt. Erbaut 1909, stillgelegt 1986. Nach dem Krieg waren sie eine wichtige Grundlage für die Stahlerzeugung und den Wiederaufbau in Deutschland, da sie im Krieg nicht zerstört wurden. Angeblich haben die Alliierten daneben geworfen bei ihren Bombenangriffen.




Ich weiß nicht mehr, was das ist. Sah jedenfalls gruselig aus und befindet sich im Keller.




4.  Tag Saarbrücken - Sarrebourg, 85 km


Nach Saarbrücken hatten wir die erste Reifenpanne. Längere Verzögerungen, wir sind in eine Kleingartenkneipe eingekehrt und uns mit Kaffee und Bier aufgestärkt. Cooler Spruch.


Unschwer zu erkennen, wir haben Lothringen erreicht. Entlang des Saar-Kohle-Kanals fahren wir nach Sarrebourg.




Lange Fahrt. Auf dem Hügel liegt unser Quartier, das ehemalige Kloster St. Ulrich. Heute eine Herberge, vor allem für Musiker, die Barock-Musik machen. Unterhalb befindet sich ein Restaurant mit hervorgagendem Essen
.


Blick vom Kloster ins Tal. Das Kloster liegt zwischen Langatte und Lützelbourg.








5. Tag Sarrebourg - Straßburg, 80 km




In Sarrebourg schauen wir uns die Kapelle an, wo Marc Chagall das Fenster gestaltet hat. 



Rhein-Marne-Kanal mit ganz vielen Schleusen und bei jeder Schleuse steht ein Schleusenwärterhäuschen. Dach intakt!



Die Lützelburg in Lützelbourg. Schiffshebewerk, haben wir aber nicht angeschaut. Zu kalt, zu ermüdend gegen den Wind zu fahren.



Wertvolle Kunstaufnahme in Lützelbourg, auf der Fotograf und das Objekt gleichzeitig zu sehen sind. Wahnsinn!



Straßburg, unser Hotel, unweit des Münsters.



Bei der Führung durch Straßburg (wieder elend kalt) begegnet uns eine Pro-Europa Demonstration. Ich weiß nicht, wofür genau, aber die Musik war schmissig.



In der französischen Revolution wollen die Jakobiner den Turm des Münsters kappen. Er sei ein Zeichen der Ungleichheit. Da hatte ein Straßburger Blechner die Idee, über den Turm eine Jacobinermütze aus Blech anzubringen. Damit wäre das Symbol der Gleichheit, die Jacobinermütze, über dem Kirchturm. So geschah es und so blieb der Turm erhalten. Davon kündet dieses kleine Denkmal, oben mit dem Kopf des findigen Bürgers, unten der Kranz mit dem Turm und der Mütze.

Seelenregungen





"Vergeh dich ruhig, vergeh dich an dir selbst und tu dir Gewalt an, meine Seele; doch später wirst du nicht mehr Zeit haben, dich zu achten und zu respektieren. Denn ein Leben nur, ein einziges, hat jeder. Es aber ist für dich fast abgelaufen, und du hat in ihm keine Rücksicht auf dich selbst genommen, sondern hast getan, als ginge es bei deinem Glück um die anderen Seelen ... Diejenigen aber, die die Regungen der eigenen Seele nicht aufmerksam verfolgen, sind zwangsläufig unglücklich."

Dieses Zitat muß nicht gegen den Herren auf diesem Bild sprechen, es kann, es kann aber auch genauso gut für ihn sprechen, wenn er denn "den Regungen der eigenen Seele aufmerksam folgt".

Viel Glück, Simon!